Die Pest - der Schwarze Tod



Mitte des 14. Jahrhunderts wurden die Menschen in Europa plötzlich von einer seltsamen Krankheit heimgesucht. Sie bekamen Fieber, merkwürdige Beulen am ganzen Körper und kurze Zeit später starben sie. Die Pest war ausgebrochen. Auch genannt der Schwarze Tod. Aber warum heißt es eigentlich der Schwarze Tod? Einige Leute sind der Meinung die Krankheit wird deshalb so genannt, da sich die Haut der erkrankten blauschwarz färbt. Andere Wiederum sind der Meinung es wird „Schwarze Pest“ genannt, da die Farbe Schwarz etwas schrecklich, düsteres ausdrückt.

Auf der Suche nach dem Ursprung:



Woher die Pest kam, wusste man im Mittelalter noch nicht. Allerdings gab es viele Theorien. Verantwortlich wurden letztendlich die Juden gemacht. Man sagte, sie würden das Wasser verseuchen und beschuldigte sie als Brunnenvergifter. Dies führte dazu, dass die Juden in ganz Europa verfolgt, vertrieben und ermordet worden. Komisch war nur, dass auch die Juden an der Pest erkrankten und starben.

Ausbreitung:



Die Pest verbreitete sich schnell. Betroffen waren Frankreich, England, Deutschland, Dänemark, Schweden, Polen, Finnland und auch Grönland. Die Menschen hatten Panik und flüchteten aus den betroffenen Städten, wodurch sich die Pest umso schneller verbreitete. Ungefähr ein Drittel der europäischen Bevölkerung starb an der Pest zwischen 1347 und 1353. Genau und zuverlässige Opferzahlen aus dieser Zeit gibt es nicht. Die Schätzungen schwanken zwischen 20 und 50 Millionen Toten.

Gegenmittel:



Zu dieser Zeit kannten die Menschen noch kein wirksames Mittel gegen die Erkrankungen. Häufig wurden die Erkrankten zur Ader gelassen. Dort entnahm man ihnen Blut, indem man meist im Oberarm in eine Vene schnitt. Anderen Erkrankten Wiederum versuchte man mit Brechmitteln oder Einläufen zu helfen. Heute weiß man, dass all das den geschwächten Patienten eher schadete. Um sich zu schützen, trug man Tücher oder Masken vor dem Gesicht. Daher kommt auch die Pestmaske. Zusätzlich verbrannten die Menschen duftende Hölzer und Kräuter oder versprühten Essig und Rosenwasser. Leider blieb das erfolglos und brachte nichts.
Es gab also kein Heilmittel gegen die Pest.

Quarantäne:



Am Anfang der Pestwelle wurden die kranken ganz normal in örtliche Krankenhäuser gebracht und normal beerdigt. Später allerdings kennzeichnet man die Häuser der erkrankten mit einem Kreuz, die Betroffen musste in Zwangsunterkünfte außerhalb der Stadt ziehen. Umso mehr Menschen starben, umso größer wurde die Angst der Menschen. Das führte dazu das erkrankte von ihren Familien verlassen waren. Selbst geistige verweigerten ihren Beistand. Leider erst, nachdem viele Hunderttausend Menschen gestorben sind begriffen die Leute, dass die Ausbreitung der Pest durch die Isolation der Kranken eingedämmt werden konnte. Um 1423 hatte die Pest ihren Höhepunkt erreicht und somit gab es auf einer Insel bei Venedig das erste Pestkrankenhaus Europas. Ebenfalls auf einer venezianischen Insel entstand die erste Quarantänestation. Die Venezianer vermuteten einen Zusammenhang zwischen Pest und Schiffsverkehr. So kam es dazu, dass Reisende aus verpesteten Städten, zunächst für 40 Tage unter Beobachte g standen. Die 40 Tage mussten sie auf der Insel Lazzaretto Nuova in der Lagune von Venedig verbringen. Aus dieser Zeitspanne entstand der heutige Begriff „Quarantäne“, denn „quaranta“ ist das italienische Wort für 40.

Rätsel um die Pest gelüftet:



1894 entdeckte der Arzt Alexandre Yersin den Pesterreger und das Rätsel um die Pest lüftete sich. Heute weiß man, dass es sich bei der Pest um eine bakterielle Infektionskrankheit handelt, die im Mittelalter vor allem durch Ratten und andere Nagetiere auf Flöhe und Menschen übertragen wurde. Die Ratten trugen das verantwortliche Bakterium in sich und wurden von den Flöhen gestochen. Wenn die Raten starben, befielen die Flöhe auch den Menschen und infizierten ihn. Die hygienischen Zustände im Mittelalter waren sehr schlecht. Ratten und Flöhe gehörten zum Alltag somit konnte sich die Pest problemlos verbreiten.